Alt wie ein Baum: Der Zoo Berlin feiert seinen 180. Geburtstag

Zum Jubiläum gibt es ein besonderes Geschenk

Bei der Pflanzaktion nahmen von links nach rechts Dr. Andreas Knieriem (Zoo- und Tierparkdirektor), Ingo Volmering (Leiter der Technikabteilung Zoo und Tierpark Berlin), David Keuck (Leiter der Gartenabteilung Zoo Berlin) und Christoph Haase (Projektleiter Branitzer Baumuniversität) teil.

Mit Eisbombe: Großer Panda Jiao Qing

Pressemitteilung 27.05.2024 (Zoo Berlin)

2.800 Bäume säumen die Wege im Zoo Berlin und machen ihn zu einer der schönsten Parkanlagen Berlins. Anlässlich des Jubiläums kommt nun ein besonderer Baum hinzu. Die Branitzer Baumuniversität hat keinen Blumenstrauß zum Geburtstag mitgebracht, sondern gleich einen ganzen Baum. Die Hainbuche wurde anlässlich des Jubiläumsjahres am Eisbärenbrunnen gepflanzt und wird so vielen Generationen von Zoo-Gästen Schatten spenden. „Nach 180 Jahren ist der Zoo Berlin, der einst vor den Toren der Stadt angelegt wurde, zum grünen Herzen Berlins geworden“, freut sich Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. „Dank seiner außergewöhnlichen Lage vereint er wie kein anderer Ort den Trubel des urbanen Hauptstadtlebens mit der Sehnsucht nach Ruhe und Erholung. Diese historisch bedeutsame und bestens gepflegten Parkanlage wissen die Menschen seit Generationen zu schätzen“, ergänzt Knieriem.

Inmitten von modernen Hochhäusern und geschäftigem Bahnhofstreiben erwarten die Zoo-Gäste großzügige Promenaden gesäumt von üppig blühenden Beeten und schattige Bänke unter majestätischen alten Eichen. Entsprungen aus der Feder des preußischen Gartenkünstlers Peter Josef Lenné entstand der Zoologische Garten im Jahr 1844 im Stil Englischer Landschaftsgärten aus einem Teil des Tiergartens. General-Garten-Direktor Lenné beeinflusste maßgeblich die Parkgestaltung seiner Zeit und schuf in und um Berlin weiträumige Grünanlagen, die ihres gleichen suchen. Wirkungsvolle Sichtachsen, verschlungene Wege, besondere Gehölze und beeindruckende Gartenflächen stehen den tierischen Bewohnern des Hauptstadtzoos in nichts nach, im Gegenteil: einmalige Natur- und Tiererlebnisse, basierend auf alter Gartenbaukunst werden mit moderner Tierhaltung vereint.

„1846 schenkte Fürst Pückler dem noch jungen Berliner Zoologischen Garten zwei alte Affen aus seinen Branitzer Park bei Cottbus. Fast 180 Jahre später ist ein junger Branitzer Klimabaum das Geburtstagsgeschenk in den inzwischen altehrwürdigen Zoo“, erklärt Dr. Stefan Körner, Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz. „Es belegt die lange Verbundenheit dieser bedeutenden Gärten in Berlin und Brandenburg. Historische Parkanlagen müssen gerade in Zeiten des Klimawandels für alle erhalten werden. Dafür steht unser Geburtstagsgeschenk aus der Branitzer Baumuniversität, die erfolgreich hitze- und klimaresistente Bäume anzieht: mit der Jubiläums-Hainbuche aus Branitz wird der Zoologische Garten mindestens 180 weitere Jahre gedeihen.“

Alles, was ein Geburtstag braucht: Musik, Kuchen und einen Baum

Nach dem heutigen Auftakt hält das Jubiläumsjahr noch weitere Überraschungen bereit: Am eigentlichen Geburtstag des Zoo Berlin, dem 1. August 2024, wird ein Geburtstagskuchen unter dem Jubiläumsbaum aus Branitz angeschnitten und der Herbst bildet den musikalischen Höhepunkt des Jubiläumsjahres. In den kommenden Wochen und Monaten werden die Kommunikationskanäle des Zoos spannende, bewegende und witzige Momente der Zoo-Geschichte Revue passieren lassen.

Branitzer Baumuniversität

In Branitz bei Cottbus, wo einst karge Sandwüste herrschte, legte der exzentrische Fürst Hermann Pückler-Muskau ab 1846 einen Landschaftspark an, den er selbst als sein „Meisterstück“ bezeichnete und der heute als Höhepunkt der Entwicklung der Landschaftsgartenkunst in Europa gilt. Heute wird ein Großteil der 620 Hektar umfassenden Parklandschaft mit den berühmten Pyramiden, zahlreichen Architekturen, wie dem Schloss Branitz, durch die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz bewahrt und gepflegt, erforscht und in die Zukunft geführt. Die Branitzer Baumuniversität, 1846 von Fürst Pückler in der Schlossgärtnerei gegründet, diente seinerzeit der Aufzucht groß zu verpflanzender, charaktervoller Bäume. 2011 wurde sie als moderne Baumschule wiedererrichtet. Als solche bewahrt sie wertvolle historische Gehölzsorten der Parklandschaft und versorgt diese in Zeiten von Dürre, Hitze und extremen Wetterereignissen mit klimaangepassten Zukunftsbäumen. 2022 startete die Baumuniversität in eine neue Ära: Als Deutschlands größtes Modelprojekt zum Erhalt historischer Gärten im Klimawandel wird bis 2025 die Neue Branitzer Baumuniversität im Außenpark entstehen.

Ein ganz besonderer Baum

Die in Europa heimische Hainbuche ist besonders tolerant gegenüber Hitze und Trockenheit, aber auch sehr frosthart. Das macht sie zum idealen Klima-Baum in unserer Region. Es kommt aber auch auf die Anzucht an: Ein Baum aus einer gewerblichen Baumschule, der immer mit reichlich Dünger und Wasser „verwöhnt“ wurde, um schnell verkaufsfähig zu sein, kann sich nur schwer an die späteren Standortbedingungen anpassen. Im Gegensatz dazu durfte diese Hainbuche in der Branitzer Baumuniversität langsam heranwachsen, mit nur mäßiger Düngung und Wässerung. Damit ist sie ideal an karge Böden und anspruchsvolle klimatische Bedingungen unserer Region gewöhnt.


Zoologischer Garten Berlin AG
Hardenbergplatz 8
10787 Berlin

Quelle/Bildnachweis: © 2024 Tierpark Berlin

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