Mehr Wildnis in der Stadt – Berliner Schüler*innen auf dem Weg „Zurück zur Natur“

Zoo und Tierpark Berlin verleihen Artenschutzpreis | Vier Berliner Schulen ausgezeichnet

Pressemitteilung 01.07.2024 (Berlin)

Zoo und Tierpark Berlin haben zum dritten Mal den Artenschutzpreis „Zurück zur Natur“ verliehen und junge Naturschützer*innen ausgezeichnet. In Europas größtem und grünstem Tierpark verliehen Bundesumweltministerin Steffi Lemke als Schirmherrin und Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem den mit insgesamt 15.000 € dotierten Preis an vier Berliner Schulen. Die Auszeichnung soll nicht nur als Anerkennung für die umweltbewussten Kinder und Jugendlichen verstanden werden, mit dem Preisgeld werden die Schüler*innen auch ihre Stadtnatur-Projekte eigenständig umsetzen können. Mit dem 1. Platz wurde ein besonders engagiertes Gymnasium in Berlin-Köpenick ausgezeichnet.

Für die biologische Vielfalt spielt Stadtnatur eine wichtige Rolle. Im Vergleich zur häufig intensiv genutzten Landschaft findet sich in Städten oft eine vielfältige Artenzusammensetzung, da sie auf kleinem Raum viele verschiedene Lebensräume bieten können. Auch die Großstadt Berlin ist Heimat von mehr als 20.000 Tier- und Pflanzenarten. „Wir alle brauchen eine gesunde und artenreiche Natur. Und manchmal sind es die Jüngsten in unserer Gesellschaft, die uns mit ihren klaren Visionen und ihrem feinen Gespür für die Natur den Weg weisen“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Kindern und Jugendlichen für Ihre tollen Projekte und hoffe, dass ihr mit unserer Unterstützung viele von euren Ideen umsetzen und hoffentlich noch viele Menschen zum Mitmachen animieren könnt“, ergänzt Knieriem.

Zirpen, quaken und zwitschern

Insgesamt haben mehr als 1.300 Schüler*innen an der Initiative teilgenommen und sich für den Artenschutzpreis beworben. Mit Komposthaufen, Bienenschutz, Schulgartenprojekten, Insektenparadiesen und Co. haben die Kinder und Jugendlichen konkrete Ideen für ein artenreiches Berlin eigenständig erarbeitet. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit und besonders wichtig heute hier zu sein“, begrüßte Bundesumweltministerin Steffi Lemke die rund 50 anwesenden Schüler*innen, die den Preis stellvertretend für ihre Schulen entgegengenommen haben. „Wir haben inzwischen sehr viel von der Natur verbraucht und Tieren und Pflanzen viel notwendigen Lebensraum genommen. Weltweit müssen wir daran arbeiten, unsere Arten zu erhalten und der Natur wieder mehr Raum geben. Wir haben heute viele besondere und kreative Ideen kennengelernt, wie Artenvielfalt in Berlin ein Zuhause finden kann. Denn die Vielfalt der Natur ist für uns alle wichtig. Diese Zusammenhänge zeigen die prämierten Projekte ganz besonders“, erklärt die Ministerin weiter. Die Einbeziehung junger Menschen im Naturschutz ist ein wesentlicher Schritt, um sicherzustellen, dass ihre Ideen und Visionen gehört werden. Nur so können sie an der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beteiligt werden.

KI und Perspektivwechsel für Natur in der Stadt

Das Emmy-Noether-Gymnasium in Köpenick überzeugte mit ganz besonderen Ideen. Inspiriert von Künstlerin Alexandra Daisy Ginsberg, welche für ihre Kunst die Perspektive bestäubender Insekten einnimmt, entsiegelt und begrünt die Nachhaltigkeits-AG ihren Schulhof. Die Grundlage für dieses Projekt ist ein speziell entwickeltes Pflanzprogramm, das auf einem von KI-Expert*innenund Gärtner*innen entwickelten Algorithmus basiert. Ziel ist es, mit Hilfe dieser modernen Technik auf einer kleinen Fläche möglichst viele Bepflanzungen umzusetzen, die dem Standort und den Jahreszeiten optimal angepasst sind. Das dafür genutzte Pflanzprogramm ist kostenfrei online verfügbar (https://pollinator.art/). Zusätzlich planen die Schüler*innen die Ausweitung des Emmy-Noether-Nachhaltigkeitstags um Klimatage für die Oberstufe, damit möglichst viele junge Menschen nicht nur für die heutigen Problematiken sensibilisiert werden, sondern auch über mögliche Lösungswege diskutieren können.

Eine neue #GenerationRestoration

Rund 1 Mio. Arten könnten innerhalb der nächsten Jahrzehnte aussterben. Vor allem die Zerstörung der Lebensräume, die Übernutzung von Ökosystemen und die Verschmutzung der Umwelt haben dazu geführt. Dies hat auch unmittelbar Auswirkungen auf das Leben auf der Erde, denn eine gesunde Natur wirkt sich nicht nur positiv auf das persönliche Wohlbefinden aus, sondern sorgt auch für saubere Luft und klares Wasser, reguliert das Klima und bietet eine gut gefüllte Speisekammer sowie andere Rohstoffe.

Kinder und Jugendliche werden die Auswirkungen des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt in ihrer Zukunft am stärksten spüren. Daher ist es wichtig, sie bei dieser Thematik mit einzubeziehen, junge Menschen für diese Themen frühzeitig zu sensibilisieren oder bereits bestehendes Interesse und Engagement zu fördern. Mit der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen 2021-2030 haben die Vereinten Nationen dazu aufgerufen, sich verstärkt für die Rückgewinnung lebenswichtiger Ökosysteme einzusetzen. Als offizielle Unterstützerorganisation der UN-Dekade möchten Zoo und Tierpark Berlin vor allem junge Menschen für den Schutz und die Wiederherstellung von natürlichen Habitaten mobilisieren. Mehr zur UN-Dekade: www.undekade-restoration.de

Insgesamt wurden folgende Schulen ausgezeichnet: 

Name der SchuleProjektname
Emmy-Noether-Gymnasium  Biodiversitätsflächen auf dem Schulhof
Albrecht-von-Graefe-SchuleSchulkomposthaufen zum Schutz des Nashornkäfers
GCM – Grüner Campus MalchowGCM Geodom
Immanuel-Kant-Gymnasium LichtenbergSchulhof-Bienen

Anschrift

Zoologischer Garten Berlin AG
Hardenbergplatz 8
10787 Berlin

Quelle/Bildnachweis: Zoologischer Garten Berlin AG

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